Styropor - Ansichten eines Materials

Mit dieser Arbeit wird die Rolle eines Materials sowie die Beziehung zwischen Produktwert und Materialwert hinterfragt. Styropor, ein Material, dem praktisch keine Aufmerksamkeit geschenkt wird und das als unedel, kurzlebig und wertlos gilt, ist die Basis des Projektes. Indem es in einen völlig neuen Kontext gesetzt wird, soll die Aufmerksamkeit auf die ästhetischen Eigenschaften des Materials, inbesondere dessen Strukturen gelenkt werden. In einer atmosphärischen Erscheinung weckt es ganz neue, sinnliche Assoziationen.







Vor dem Hintergrund einer stetig wachsenden Produktwelt, in der Varianten über Varianten den Markt übersättigen, setzt sich diese Arbeit über die Werte des klassischen Industrie-Designs hinweg und hinterfragt die Beziehung zwischen Materialwert und Produktwert sowie die Rolle eines Materials.

Styropor, ein Material, dem praktisch keine Aufmerksamkeit geschenkt wird, das unbeständig und billig ist, ist die Basis des Projektes. Es gilt im Allgemeinen als unedel, kurzlebig und wertlos. Es wird größtenteils für Verpackungen verwendet und landet anschließend im Müll oder verbirgt sich als Dämmstoff hinter Häuserfassaden – sehen will es niemand. Eine eventuelle Ästhetik des Materials wird gar nicht für möglich gehalten. Dabei besitzt Styropor in seiner schneeweißen Erscheinung und mit seinen perligen Strukturen eine Schönheit, die kein anderes Material in dieser Form mit sich bringt. Die ästhetischen Gegebenheiten des Werkstoffs werden in seinen bisherigen Einsatzbereichen komplett ignoriert. Eine Daseinsberechtigung hat es eigentlich nur aufgrund seiner physikalischen Eigenschaften wie der Leichtigkeit und der geringen Wärmeleitfähigkeit.

Ziel dieser Arbeit ist es nicht, am Ende ein Produkt in den Händen zu halten, das in Masse gefertigt werden kann. Die Idee ist vielmehr, in einer kritischen Auseinandersetzung, mit Spielraum für gestalterische Experimente, die Wertevorstellungen über ein Material in Frage zu stellen. Die Aufmerksamkeit des Betrachters soll auf die ästhetischen Eigenschaften des Materials, inbesondere auf dessen Strukturen, gelenkt werden, indem es in einen völlig neuen Kontext gesetzt wird. Es soll aus der Billig-Ecke herausgeholt werden und in einer atmosphärischen Erscheinung neue, sinnliche Assoziationen wecken.











Materialstudien
Material studies



Anna Badur
Crellestraße 3–4
10827 Berlin
Germany
+49 (0)30 260 323 31
mail@annabadur.de